Ich bin überwältigt von den Dimensionen
dieser Anlage zur Sole und Salzgewinnung.
Die auch zur Inhalation von salzhaltiger
"Meerluft" bei Lungen und Atemwegs
Problemen ihr gutes tut.
dieser Anlage zur Sole und Salzgewinnung.
Die auch zur Inhalation von salzhaltiger
"Meerluft" bei Lungen und Atemwegs
Problemen ihr gutes tut.
Gradierbauten
waren früher in Bad Kissingen wichtige
technische
Einrichtungen der Salzgewinnung: Hohe Holzgerüste
trugen
eine Wand von Reisigbündeln, an der die mit Hilfe von
Pumpen
hochbeförderte 2-3%ige Sole herabrieselte. So wurde
eine Reduzierung des Wasseranteils durch Verdunstung
eine Reduzierung des Wasseranteils durch Verdunstung
herbeigeführt.
Durch diese Verrieselung, die mehrere Durch-
läufe
der Sole über das Gradierwerk erforderte, gewann man
die
bis zu 20%ige Gutsole, aus der dann durch Erhitzen das
Salz
im Sudhaus herauskristallisiert wurde.
es sind noch die Rohrleitungen von der Freipumpe und Pumphaus zu erkennen |
Dienten
die Gradierwerke zunächst ausschließlich der Salz-
gewinnung,
wurden sie im Laufe des 19. Jahrhunderts als
Freiluftinhalatorien
zu therapeutischen Zwecken zunehmend
in den
Dienst der Kur gestellt: Auf umlaufenden Stegen spa-
ziert
man an den hohen Reisigwänden entlang und atmet die
mit
Salz angereicherte Luft ein. Gradıerbau
vor 1848
Nach
einem starken Rückgang der Salzgewinnung
und
der Aufhebung des Salzmonopols
im Jahre 1867 wurden
größere
Teile der Gradierwerke abgebrochen
damals war die ganze Anlage über 2400 Meter lang |
so kann heute nur die Gröse erahnt werden |
Eine
kleinere Anlage bei der unteren
Saline blieb für
den Gradierbetrieb weiterhin in Funktion und versah
den Gradierbetrieb weiterhin in Funktion und versah
außerdem
ihren Dienst als Freiluftinhalatorium.
Der
bereits stark verbrauchte Bau wurde 1990
aus Sicherheitsgründen außer Betrieb
gesetzt.
1993 - 1994 baute man den
nördlich des Wasserturms
gelegenen Abschnitt
mit einer verbesserten Statik in
der
übernommenen Erscheinungsweise völlig
neu auf und
führte ihn seiner Nutzung
als Inhalatorium wieder zu.
Ende
1994 wurde der längere südliche Flügel
abgebrochen.
Das im
Vordergrund auf dem Stahlstich zu
sehende
Wasserrad wurde 1848 wegen Baufälligkeit
abgerissen
Für
die Kissinger Gradierbauten fanden und finden Reisig-
bündel
aus Schlehen Verwendung. Die Schlehe aus der
Familie
der Rosengewächse wird wegen ihrer schwärzlichen
Rinde
auch “Schwarzdorn” genannt. Sie ist ein robustes und
strapazierfähiges
Gewächs, das auch im Umland von Bad
Kissingen
und in der nahe gelegenen Rhön zahlreich vorkommt.
Mit
einer Windfahne wird über einen Schieber der Fluß des
Wassers
gelenkt, so daß auf der jeweils windabgelegenen
Seite
das Wasser verrieselte. Dadurch werden der Soleverlust
reduziert
und die Kurgäste vor Durchnässung bewahrt
Für
das Gradieren wurde das Schlehenreisig geschnitten
und in kleine
Bündel zusammenge faßt. Die auf
1 m Länge zugeschnittenen "Wellen"
(Bündel)
wurden dann geschickt in die Gefache der
Gradiergerüste
eingepaßt. Diese Gefache bzw. Felder
belegte man früher in zwei
Verbänden mit einer Breite
von jeweils 4,50 m auf eine Höhe von 10
m. Dabei
wurden pro Feld ca. 6000 Bündel Schwarzdorn verarbeitet.
Die Tiefe der Felder schwankte zwischen 2,30 m
im unteren und 2,80 m
im oberen Bereich.
16 Fichtengerbstämme und 39 Turmlatten von
jeweils 4,50 m
Länge bildeten die Holzunterkonstruktion im
jeweiligen Feld.
Heute wird, wie z.B. in Bad Reichenhall, im
durchgehenden
Verband gelegt. Auch wurden die Holznägel
(120 Stück pro Gefach)
aus technischen Gründen durch Stahlschrauben
ersetzt.
Beim
Gradieren werden in der Sole enthaltene Mineralien und
Fremdkörper
ausgeschwemmt. Diese setzen sich als Dornsteın
an den
Reisigzweigen ab. Diese Verkrustungen ergeben -
wie unser Beispiel
zeigt - teilweise bizarre Gebilde.
Starke
Ablagerungen auf den Reisigbündeln beeintächtigen
jedoch die
Verrieselung und verursachen zudem durch ihr
hohes Gewıcht statısche
Probleme. Deshalb mussen die
verkrusteten Reisigbündel in Abständen
von 10 bis 15 Jahre
ersetzt
werden.
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